Mittwoch, 25. August 2021

Rezension zu "Underworld Chronicles 1"

Allgemeine Daten
Autor(in): Jackie May
Veröffentlichung: 28. Mai 2021
Seitenanzahl: 294 Seiten
Verlag: One Verlag
Genre: Urban Fantasy

Inhalt

Norah Jacobs weiß Bescheid über die tödliche Unterwelt, die voll ist von gefährlichen Kreaturen. Ihre paranormalen Fähigkeiten haben sie immer geschützt - bis eines Nachts der mächtigste Vampir der Stadt ihre Kräfte entdeckt und einen Auftrag für sie hat. Norah gelangt in die düstere Welt unterhalb von Detroit und findet in Troll Terrance und dem attraktiven Nick schnell Verbündete. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse. Und Norah muss sich fragen, wem sie überhaupt trauen und wie zum Teufel sie lebend aus dieser Situation herauskommen kann ...

Rezension

Norah Jacobs hat einen paranormalen Sinn – sie wird von einem Instinkt vorgewarnt, wenn ihr Gefahr droht. Zusätzlich kann sie, wenn sie persönliche Gegenstände berührt, frische Ereignisse, die mit diesem Gegenstand geschehen sind, sehen, ohne dabei gewesen zu sein. Bisher hat ihre Gabe ihr immer geholfen, aus gefährlichen Situationen zu fliehen, doch eines Tages wird ein mächtiger Vampir auf sie aufmerksam und verlangt von ihr, dass sie eine verlorengegangene Vampirin aufspürt. Norah weiß Bescheid, dass es Trolle, Vampire, Werwölfe und all die gefährlichen Fabelwesen wirklich gibt und begibt sich nun auf eine gefährliche Reise.

Die Story an sich ist sehr gut aufgebaut worden. Man lernt Norah anfangs sehr gut kennen und bekommt ein Gefühl dafür, wie sie so drauf ist. Doch bereits hier wird klar, dass sie einige Probleme hat. Mit Depressionen und Angstzuständen wird hier allerdings viel zu locker umgegangen – man erfährt, dass Norah mit allerlei psychischen Dingen zu kämpfen hat, doch mit diesen Themen wird keineswegs so umgegangen, wie ich es von einem Jugendbuch erwartet hätte. Wenn solche heiklen Themen angesprochen werden, erwarte ich von einem guten Buch auf jeden Fall, dass die Autorin/ der Autor sensibel mit dem Thema umgeht und auch so darstellt, sodass Jugendliche für das Thema sensibilisiert werden. Doch hier werden diese Themen nur angesprochen, es fallen 2-3 Sätze und das war es. Das fand ich sehr schwach und deswegen hat Norah für mich auch ab und an unvorhersehbar gehandelt – einfach, weil man ihre Mentalität nicht verstanden hat, weil nicht darauf eingegangen wurde.

Mit fortschreiten der Geschichte werden immer mehr Charaktere eingeführt, die sich sehr stark voneinander unterscheiden. Prinzipiell war das auch sehr gut, weil verschiedene Charaktere die Dynamik einer Geschichte in Schwung bringen, aber hier hat ihnen allen einfach die Tiefe gefehlt. Bis auf den Troll Terence lernt man keinen der Nebencharaktere wirklich richtig kennen, wodurch sie alle sehr flach erscheinen. Das führt unweigerlich dazu, dass dies auch die Handlung beeinflusst.

Diese war von der Grundidee her sehr spannend, doch auch ihr hat vor allem durch die fehlende Charaktertiefe selbst an Tiefe gefehlt. Das Ganze drum herum war einfach kaum vorhanden und es lief alles stur auf das Finale hinaus -  wobei auch hier ab und an der rote Faden verloren ging. Der Klappentext schien erst so, als wäre die Grundidee sehr stark wie die der „Shadowhunters“ Welt, doch das ist absolut nicht der Fall. Die Geschichte hat so viel Potential, welches leider nicht genutzt wird. Die Idee dahinter ist schließlich richtig, richtig schön! 

Dazu kommt, dass Norah ihre eigenen Kräfte viel zu wenig erforscht und absolut nicht neugierig ist, was sie angeht. Das wirkt meiner Meinung nach nicht authentisch. Zudem kommt sie als völlig fremde in diese Welt und alle vertrauen ihr komplett. Das wirkt leider absolut nicht natürlich. Auch die Lovestory oder allgemein die zwischenmenschlichen Beziehungen werden einfach nicht weit genug ausgebaut. 

Der Schreibstil ist jedoch sehr gut und flüssig zu lesen. Er lässt einen abtauchen und man kann sich alles perfekt vorstellen.

Alles in allem hat mich das Buch leider sehr enttäuscht. Wie schon erwähnt, fand ich den Aufbau der Welt und die Grundidee der Story echt richtig gut. Der ganzen Sache fehlt leider die komplette Tiefe und mit heiklen Themen wird absolut nicht sensibel umgegangen, was in einem Jugendbuch meiner Meinung nach auf jeden Fall wichtig ist!

2/5 

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