Mittwoch, 25. August 2021

Rezension zu "Der dunkle Schwarm"

Allgemeine Daten
Autor(in): Marie Graßhoff
Veröffentlichung: 30. Juli 2021
Seitenanzahl: 349 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Genre: Dystopie

Inhalt

Im Jahr 2100 können Menschen ihr Bewusstsein mittels Implantaten zu Schwärmen verbinden, den Hive Minds. Die Programmiererin Atlas Lawson profitiert davon gleich doppelt: Tagsüber arbeitet sie für den größten Hive-Entwickler. Nachts betreibt sie unter dem Decknamen Oracle einen lukrativen Handel mit Erinnerungen, die sie aus Hive-Implantaten stiehlt. Nur ihr Androide Julien weiß von ihrem gefährlichen Doppelleben. Doch dann löscht ein Unbekannter auf einen Schlag einen ganzen Hive aus - etwas, das eigentlich unmöglich sein sollte ...


Rezension

Da ich bereits die Neon-Birds Reihe der Autorin gelesen und geliebt habe, wollte ich unbedingt erfahren, was in ihrer neuen, dystopischen Welt alles passiert. Dazu muss natürlich gesagt werden, dass das ganze auf einem Hörbuch bei Audible basiert, was während des Lesens auch auffällt, aber keineswegs stört.

Atlas ist eine mutige Frau, die ein sehr großes Geheimnis bewahrt und versucht, damit zu leben ohne aufzufallen. In dieser neuen, künftigen Welt ist es möglich, über Gedanken zu kommunizieren und Gefühle und Gedanken über diese Verbindung zu teilen. Eine Verbindung entsteht allerdings nur, wenn beide Parteien einverstanden sind. Atlas ist es allerdings möglich, die Gedanken von allen Menschen zu lesen, ohne die Bestätigung zu bekommen. Durch diese Fähigkeit ist sie auch zu vielen anderen Dingen fähig, wie im Verlauf der Geschichte klar wird. Deswegen verdient sie sich undercover Geld dazu, indem sie Informationen beschafft und Aufträge von reichen Menschen annimmt. Tagsüber ist ihre Devise, dass sie der normalste Mensch auf der Welt ist – normales Aussehen, normaler Job, unauffällig. Doch auch die Polizei ist auf die sogenannte „Oracle“ aufmerksam geworden. Als sie einen neuen Job bekommt, stellt sie dieser vor ungeahnte Herausforderungen.

Anfangs hatte ich einige Probleme, da mir meiner Meinung nach ein paar Informationen gefehlt haben, um die ganze Welt in ihrer Komplexität verstehen zu können. Auch Atlas hätte meiner Meinung nach charakterlich mehr ausgearbeitet werden können – zumindest am Anfang, damit man sich gut in sie hineinversetzen kann. 

Noah hingegen war ein sehr spannender Charakter. Anfangs ist er noch der gutgläubige, reiche Unternehmersohn, der nicht so wirklich weiß, was in der Welt so abgeht. Doch mit der Zeit wächst er immer weiter über sich hinaus, weil er auch von den Ermittlungen nicht ausgeschlossen werden will. Man lernt ihn gut kennen, da Atlas anfangs oft in seinen Gedanken unterwegs ist. 

Die Beziehung der beiden ist auch unglaublich süß. Auf ihr liegt zwar nicht das Hauptaugenmerk, aber sie entwickelt sich dadurch auch schleichend und sehr dezent. Das fand ich unglaublich süß. Noah ist einfach der Gentleman gewesen, wie es ihm beigebracht wurde und zudem noch sehr angetan von Atlas. Sie hingegen lässt keine Menschen an sich ran und weiß zunächst nicht so richtig, wie sie mit Noah umgehen soll. Doch durch ihn hinterfragt sie ihr eigenes Handeln und denkt über ihr Leben nach, was ich als sehr angenehm empfunden habe.

Die Geschichte an sich war wirklich sehr spannend. Das Konzept der Welt war gut durchdacht und wirklich faszinierend. Es gab ab und an eine Länge im Verlauf der Geschichte, die jedoch zum Glück nie lange anhielten. Die Sache rund um die Massenmorde war richtig spannend und man rätselt die ganze Zeit mit, wer denn dahinterstecken könnte und warum. Die schlussendliche Auflösung war jedoch eine ganz andere, als ich es gedacht hätte. Auch das Geheimnis rund um Atlas‘ Vergangenheit war wirklich spannend und auch damit hätte ich nie gerechnet. Das Ende war sehr spektakulär und wurde sehr gut aufgebaut. 

Alles in allem war es eine wirklich gute Dystopie, deren Heldin weiter hätte ausgebaut werden können und die manchmal kurz die Spannung verlor. Trotzdem ein empfehlenswertes Buch!

4/5


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