Freitag, 6. November 2020

Rezension zu "Fans des unmöglichen Lebens"

Allgemeine Daten 
Autor(in): Kate Scelsa 
Veröffentlichung: 28. September 2020 
Seitenanzahl: 380 Seiten 
Verlag: cbj Verlas 
Genre: Roman 

Inhalt 
Mira, Jeremy und Sebby sind alle Außenseiter aus unterschiedlichen Gründen. Jeremy wurde Opfer einer Mobbingkampagne, Mira musste die Schule wechseln, und Miras bester schwuler Freund Sebby hat Probleme in seiner Pflegefamilie. Als Jeremy Mira und Sebby kennenlernt, tut sich für ihn eine neue Welt auf – und er verliebt sich Hals über Kopf in den faszinierenden Sebby. Wenn sie zusammen sind, kann das Leben Jeremy, Mira und Sebby nichts anhaben. Doch langsam merkt Jeremy, wieviel Verletzlichkeit sich hinter der zerbrechlichen Fassade der anderen verbirgt ... 

Rezension 
In diesem Buch geht es um drei Jugendliche – Mira, Jeremy und Sebastian, kurz Sebby. Sie alle haben eine nicht allzu unbelastete Vergangenheit hinter sich, die sie irgendwie zusammenschweißt. Mira hat Depressionen und ist etwas sensibel. Sie hat versucht, sich umzubringen und ist deswegen in einer psychiatrischen Klinik gelandet. Dort hat sie auch Sebby kennengelernt. Als das neue Schuljahr losgeht, ist Mira auf einer neuen Schule, die ihr gar nicht zusagt. Die Schüler sind größtenteils Snobs und es gibt eine Schuluniform. Mira ist dafür bekannt, immer ausgefallene Second-Hand-Outfits zu tragen, was dadurch nicht mehr möglich ist. Jeremy ist auf der gleichen Schule. Er hat im letzten Schuljahr einige Zeit gefehlt, da er gemobbt wurde und er es nicht mehr ausgehalten hat. Und Sebby geistert irgendwie zwischen den beiden herum. Er geht nicht zur Schule, hat keine Eltern mehr und lebt bei einer christlichen Pflegemutter, die sehr viele Kinder aufnimmt und schwulen gegenüber nicht offen ist, was für Sebby sehr schwer ist. 
Das schwierige an dem Buch war, dass alle drei Charakterperspektiven aus einer anderen Erzählperspektive geschildert wurden. Mira in der 3. Person, Jeremy als Ich-Erzähler und Sebby als Du-Erzähler. Das führt leider dazu, dass man nur Jeremy richtig kennenlernt. Aus seiner Perspektive gibt es auch die meisten Kapitel. Er ist ein sehr ruhiger Junge, der sehr dankbar dafür ist, in Mira und Sebby endlich richtige Freunde gefunden zu haben. Und in dem Zuge lernt er auch viel über sich selbst. 
Es werden viele Probleme in dem Buch angesprochen, die im Teenager Alter üblich sind – die eigene Sexualität entdecken, Stress mit den Eltern und vieles mehr. Natürlich werden auch Sebbys und Miras psychische thematisiert. Nur heißt thematisiert in dem Fall nicht gleich, dass sie auch vertieft werden. Viele Dinge werden hier einfach angeschnitten, aber nicht weiter ausgeführt. Das hat mich persönlich sehr gestört. Natürlich gab es auch Konflikte, die tiefer behandelt wurden, doch das war eher selten. 
Dazu kommt noch, dass Mira und Sebby einen sehr speziellen Charakter haben. Diese kann man allerdings kaum nachvollziehen, weil die Erzählperspektiven dafür irgendwie nicht richtig genutzt werden. In dem Kapitel der beiden wird viel mehr die Handlung als irgendwelche Gedankengänge geschildert. Das führt dann dazu, dass man viele Situationen oder Handlungen der beiden absolut nicht verstehen kann. Die kommen manchmal wie aus heiterem Himmel. Das führt auch einfach dazu, dass die Geschichte irgendwann willkürlich erscheint. 
Ich habe während des Lesens auch keinen wirklichen Handlungsverlauf erkannt, der zu irgendwas geführt hätte. Es war gefühlt nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Leben der drei. Natürlich sind auch Dinge passiert, aber die waren aufgrund der „seltsamen“ Charaktere einfach komisch. 
Zusätzlich haben auch auffällig viele Rechtschreibfehler das Lesen erschwert. Gegen ein paar wenige Tippfehler sagt ja keiner was, aber ich habe im Laufe der Geschichte so viele Wörter doppelt hintereinander gelesen, wie noch nie. Das hat einfach gestört. Das Ende war dann irgendwie ein wenig nichtssagend und hat der Geschichte kein richtiges Ende gegeben. Vieles blieb offen, bzw. hat man nicht wirklich gewusst, wie die drei am Ende zueinander standen. 
Das Buch war eine gute Darstellung von Jugendlichen, die herausfinden wollten, wer sie sind. Lieder war der Schreibstil nicht mein Ding und mir hat wirklich Tiefe gefehlt. Die Perspektive von Jeremy war wirklich interessant und ich fand ihn auch sehr sympathisch. 
2/5

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