Mittwoch, 11. März 2020

Rezension zu "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär"

Allgemeine Daten
Autor(in): Walter Moers
Veröffentlichung: 9. September 2019
Seitenanzahl: 720 Seiten
Verlag: Penguin Verlag
Genre: Fantasy

Inhalt
«Ein Blaubär hat 27 Leben. Dreizehneinhalb werde ich in diesem Buch preisgeben…», so beginnt der allererste Roman von Walter Moers. Man schrieb das Jahr 1999, als der berühmte Käpt´n Blaubär seine halbe Lebensgeschichte vorlegte. Darin geht es um Zwergpiraten, Klabautergeister, Waldspinnenhexen, Tratschwellen, Stollentrolle, Finsterbergmaden, eine Berghutze, einen Riesen ohne Kopf, einen Kopf ohne Riese, schlafwandelnde Yetis, einen ewigen Tornado, Rikschadämonen, einen Prinz aus einer anderen Dimension, einen Professor mit sieben Gehirnen, denkenden Sand, eine kulinarische Insel, Kanaldrachen, dramatische Lügenduelle, Nattifftoffen, viereckige Sandstürme, eklige Kakertratten, das Tal der verworfenen Ideen, Horchlöffelchen, Zeitschnecken, Olfaktillen, einen Malmstrom, tödliche Gefahren, ewige Liebe, Rettungen in allerletzter Sekunde – und vieles andere mehr.


Rezension
In diesem Buch erfährt man Schritt für Schritt, was Käpt’n Blaubär in seinem Leben alles erlebt hat. Es ist eine wirklich süße und humorvolle Geschichte, die mit seiner Geburt beginnt. Naja, nicht direkt mit seiner Geburt, sondern eher damit, wie er als kleines Kind auf dem Meer herumtreibt. Und mit jedem Lebewesen bzw. jeder Lebensform, der er begegnet, wächst er. Es wird sogar verhältnismäßig realistisch dargestellt. Unser Bär lernt zum Beispiel von zwei Tratschwellen das Sprechen, denn ohne Familie oder sonstige Begleiter hat er es nie gelernt. Er muss auch ganz normal zur Schule gehen und sich danach mit der Frage beschäftigen, was er mit seinem Leben anfangen will. Es ist eine Geschichte, die vom Erwachsenwerden erzählt und wie man seinen Platz in der Welt findet. Und man lernt, dass man vielleicht nicht alles so hinnehmen muss, wie es das Schicksal eventuell will. Denn auch wenn einige Lebenslagen anscheinend nicht zu ändern sind, versucht Blaubär immer wieder einen Weg zu finden, um aus ungeschickten Lagen heraus zu kommen.
Ich mag Blaubär als Protagonist wirklich gerne. Er ist genau so, wie man Käpt’n Blaubär eben von früher kennt. Er ist etwas überheblich, weil er weiß, dass er viele spannende Abenteuer erlebt hat. Ob diese nun wirklich so geschehen sind oder ob er sie auch etwas ausgeschmückt hat, wissen wir nicht genau.
Zamonien ist ein wundervoller Kontinent, der volle verrückter Wesen ist. Diese werde uns allerdings immer sofort ausführlich vorgestellt und auch wissenschaftlich durch Lexikoneinträge unterstützt. Außerdem sind immer kleinere oder größere Zeichnungen dabei, die das Lesen unterstützen, da man dadurch sofort ein Bild vor Augen hat. Das ist bei den manchmal sehr fremdartigen Wesen auch gut so.
Sprachlich ist dieses Werk einfach auf einem ganz neuen Niveau. Moers schreibt so wundervoll, wodurch man sich sofort in die Lage hineinversetzen kann. Er spielt mit den Worten, was den Lesefluss in keinster Weise beeinflusst, sondern eher unterstützt. Sein Humor ist unterhaltsam und durch die große Wortvielfalt wird das Lesen nie langweilig. Durch die vielen verschiedenen Charaktere und Lebewesen konnte man sich diesen Kontinent einfach super vorstellen. Jeder Charakter hatte seine ganz persönliche Eigenart und ist mir dadurch immer ans Herz gewachsen.
Moers geht bei vielen Dingen sehr ins Detail, doch das stört mich persönlich in diesem Buch überhaupt nicht, da es wirklich mit jedem neuen Wort etwas Neues zu entdecken gab.
Es ist ein Buch, welches man auf jeden Fall auch mit Kindern zusammen lesen kann. Aber auch ein Erwachsener hat an der Wortgewandtheit von Moers sicherlich seine Freude. Außerdem ist dieser Kontinent wirklich einzigartig und man sollte das Buch auf alle Fälle gelesen haben.
5/5

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