Mittwoch, 18. März 2020

Rezension zu "Im Zeichen der Mohnblume"

Allgemeine Daten
Autor(in): R. F. Kuang
Veröffentlichung: 20. Januar 2020
Seitenanzahl: 672 Seiten
Verlag: Blanvalet
Genre: Fantasy

Inhalt
Rin ist ein einfaches Waisenmädchen, das im Süden des Kaiserreichs Nikan lebt. Ihre Adoptiveltern benutzen sie als billige Arbeitskraft, und um sie herum gibt es nur Armut, Drogensucht und Ödnis. Um diesem Leben zu entfliehen, setzt sie alles daran, um an der Eliteakademie von Sinegard aufgenommen zu werden. Doch auch dort wird Rin wegen ihrer Herkunft verspottet und ausgegrenzt. Da bricht ein Krieg gegen das Nachbarreich aus. Rin muss nun kämpfen und entdeckt dabei, dass ihre Welt nie so einfach war, wie sie geglaubt hatte – und dass sie zu viel mehr in der Lage ist, als sie selbst je für möglich gehalten hätte.


Rezension
Dieses Buch ist auf jeden Fall nichts für schwache Nerven. Die Welt, in der Rin lebt, wird genau so dargestellt, wie sie ist – grausam. Sie wächst als Waise auf und die Armut, in der sie lebt, wird genau so dargestellt, wie es eben wirklich ist. Rin hat eine einzige Chance, um aus dieser Lage zu entkommen und zwar die Eliteakademie. Doch ihre Nation steht kurz vor einem Krieg.
Rin ist eine starke Protagonistin, da sie immer wieder mit Rassismus und Diskriminierung zu kämpfen hat. Sie muss einen schwierigen Weg bewältigen, den vielleicht nicht jeder von uns so gemeistert hätte, wie sie es tut. Doch ab und an trifft sie Entscheidungen, die ich absolut nicht nachvollziehen kann. Natürlich ist ihre Situation eine Ausnahmesituation, aber trotzdem sind manche ihrer Entscheidungen ganz schön extrem.
Was ich auch sehr gut fand, waren die Nebencharaktere. Rins Kameraden haben alle einen tollen und ausgefallenen Charakter haben. Man muss sie einfach ins Herz schließen und ich hoffe, dass man im nächsten Teil mehr über sie erfährt.
Das Buch wird von historischen und kulturellen Hintergründen von China geprägt, was das ganze auch wirklich authentisch wirken lässt. Die Geschichte erinnert an den ersten Krieg zwischen Japan und China. Ich selbst habe nicht wirklich eine genaue Ahnung, was damals alles passiert ist, aber die Autorin schafft es, den Leser in dieses Reich zu entführen und alles verständlich zu erklären.
Ihre Anfänge an der Eliteschule waren spannend und man konnte total mit der Protagonistin mitgehen und es war spannend sie zu begleiten. Auch die ganze Auseinandersetzung mit Magie war wirklich gut beschrieben worden.
Was ich leider etwas anstrengend fand war, dass die Autorin zwar unnötige Ausschmückungen ausgelassen hat, aber eben auch viele Kampftechniken oder Kriegsstrategien ausführlich beschrieben hat. Einerseits hat das natürlich perfekt ins Buch gepasst, andererseits war es stellenweise etwas langatmig.
Auf was ich nicht unbedingt gefasst war, war, dass die Autorin hier sehr genau beschreibt, was alles geschieht. Und damit meine ich nicht einen genauen Handlungsverlauf. Nein, die Autorin beschreibt vor allem in der zweiten Hälfte der Geschichte alle Verstümmelungen, Verletzungen, Vergewaltigungen und was sonst noch mit diesem grausamen Krieg zusammenhängt. Darauf war ich tatsächlich nicht wirklich vorbereitet und es war teilweise wirklich sehr grausam und verstörend. Natürlich ist es gut sowas anzusprechen und auch mal zu thematisieren, doch es war etwas zu viel auf einmal, da die düstere Atmosphäre erst radikal mit dem Kriegsausbruch losgeht.
Schlussendlich war es eine sehr gute und neue Idee, die dann aber leider in der zweiten Hälfte des Buches etwas langatmig und sehr brutal dargestellt wurde. Man muss so etwas mögen und mein Stil ist es leider nicht. Für Krimi- oder Thrillerfans ist es bestimmt nicht schlimm, aber ich war mit der plötzlichen Brutalität manchmal etwas überfordert und was war mir etwas zu viel.
3/5

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