Donnerstag, 9. Dezember 2021

Rezension zu "Partem - wie die Liebe so kalt"

 Allgemeine Daten
Autor(in): Stefanie Neeb
Veröffentlichung: 25. Mai 2021
Seitenanzahl: 476 Seiten
Verlag: Dragonfly Verlag
Genre: Urban Fantasy

Inhalt
Wenn ein kaltes Herz plötzlich entbrennt ...
Liebe kann jeden verwunden, doch niemanden so sehr wie Jael. Sein Auftrag ist es, anderen die Gefühle zu stehlen, und dafür muss er eiskalt sein. Als Jael auf Xenia trifft, schlägt sein Herz zum ersten Mal seit langem schneller. Dabei ist Xenia eigentlich ein ganz normales Mädchen – mal davon abgesehen, dass sie Geräusche hört, sobald sie jemanden berührt. Nur bei Jael herrscht Stille in ihrem Kopf. Die beiden sind füreinander bestimmt, doch können sie sich den Fängen derjenigen entziehen, die es auf Xenias Herz abgesehen haben? Und wird Jael für Xenia seine eigentliche Mission verraten?

Rezension
Xenia ist eigentlich ein ganz normales Mädchen. Auf viele mag sie unnahbar wirken, da sie sich kaum berühren lässt beziehungsweise ungern Menschen umarmt – nicht einmal ihre besten Freunde. Denn das Problem ist, dass sie Geräusche hören kann, wenn sie jemanden berührt, denn jeder Mensch hat ein persönliches, unveränderbares Geräusch. Als sie eines Tages Jael trifft, kann sie es gar nicht glaube, dass bei ihm die Geräusche aus bleiben. Ist es für sie doch möglich, eine Beziehung zu führen? Doch dann zieht Jael mit 4 anderen Jugendlichen nebenan ein und es häufen sich seltsame Vorkommnisse: Wieso ist ihre beste Freundin auf einmal so anders? Und wieso Verhalten sich ihre Mitschüler teilweise auch, als wären sie ausgetauscht? Xenia kommt einer Sache auf die Spur, die auch für sie sehr gefährlich werden könnte.
Das Buch wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt: Xenia, Jael, Felix (Xenias bester Freund) und Crystal (Mitbewohnerin von Jael). Zunächst dachte ich, dass dies etwas aus heiterem Himmel kommt, doch die verschiedenen Perspektiven werden toll miteinander verbunden, wodurch man einen guten Überblick über das gesamte Geschehen bekommt. 
Jael ist die Kaltherzigkeit in Person und ist eigentlich zu niemandem nett außer zu Xenia und seinem besten Freund. Dies ändert sich jedoch, desto mehr Zeit Xenia und Jael miteinander verbringen. Auch Crystal ist etwas distanziert, doch sie hat eine Mission, die sie unbedingt erfüllen muss. Außerdem steht sie ziemlich auf Felix und muss zunächst damit klarkommen, dass sie so schnell so starke Gefühle entwickelt, obwohl dies gar nicht zu ihrem Plan passt. Felix hingegen ist ein ganz normaler Junge. Er ist nicht unbedingt angetan von der neuen Gang, die sich in seiner Schule breit macht. Er selbst ist relativ arm, weshalb er mit dem rumgeprotze der Neuen nicht wirklich viel zu tun haben möchte. Außerdem macht er sich zusehends Sorgen um Xenia. 
Die Charakterentwicklung dieser vier Hauptcharaktere ist wirklich gut und wirkt über diesen relativ kurzen Zeitraum auch nicht erzwungen. Was ich allerdings sehr schade fand, war die Tatsache, dass alle anderen Charaktere, die teilweise auch eine sehr bedeutende Rolle gespielt haben, einfach kaum Zeit hatten, um sich weiterzuentwickeln. Dabei waren sie wirklich interessant und hatten viel Potential. 
Die Handlung ist von Beginn an spannend. Der Einstieg war super spannend und ich konnte es kaum erwarten, mehr über diese geheime Sekte namens „Partem“ zu erfahren. Es passieren auch unglaublich viele Dinge und es gibt auch Plot Twists, die ich zumindest nicht vorhersehen konnte. 
Es gibt, die Handlung betreffend, leider auch einen großen Kritikpunkt: Es werden einfach so viele Geheimnisse angesprochen, wodurch es natürlich spannend bleibt, doch gegen Ende wird fast nichts aufgeklärt. Dadurch hat man als Leser auch kaum eine Vorstellung, was der Partem überhaupt macht und was seine Mission ist. Dementsprechend fehlte mir dann doch ab und an die Motivation zum Weiterlesen, da einfach kein klares Ziel erkennbar war. Dadurch kam es auch dazu, dass ich das magische Konstrukt als solches als sehr oberflächlich empfand.
Der Schreibstil war etwas jugendlicher, was allerdings zur Geschichte passte und mich nicht wirklich störte. Manchmal waren mir jedoch die Sätze etwas zu kurz.
Alles in allem ist es ein leichtes Fantasiebuch für den Einstieg, dem leider an den entscheidenden Stellen die Tiefe fehlt. Trotzdem bin ich gespannt auf Teil 2.
3/5

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