Montag, 24. Mai 2021

Rezension zu "The Age of Darkness - Schatten über Besheda"

Allgemeine Daten 
Autor(in): Katy Rose Pool 
Veröffentlichung: 01. April 2021 
Seitenanzahl: 558 Seiten 
Verlag: cbj Verlag 
Genre: Fantasy 

Inhalt 
Der Letzte Prophet ist gefunden. Doch er sieht noch keinen Weg, die Dunkelheit aufzuhalten. Jude ist sein machtvolles Schwert genauso abhandengekommen wie seine mächtige Gabe, und Anton ist nicht bereit, sich den Regeln des Ordens zu unterwerfen. Ephyra schreckt vor nichts zurück, um den Eleasarkelch zu finden und ihre Schwester Beru zu retten, und Prinz Hassan geht einen gefährlichen Pakt ein, um den Thron Herats zurückzuerobern und sein Volk zu befreien. Das Schicksal führt sie alle an einem Ort zusammen, neue Allianzen werden gebildet – und das Ende der Welt beginnt. 

Rezension 
Diese Rezension enthält Spoiler zu Band 1!! 
Nachdem am Ende von Band 1 so vieles schiefgelaufen ist, müssen alle Charaktere einiges in Ordnung bringen. Prinz Hassan hat sich erst als Prophet ausgegeben und muss jetzt einsehen, dass er als einziger bzw. erster seiner Linie nicht begnadet ist. Er versucht in Nasira Gutes zu tun und trifft dabei auf eine Gruppe Bürger, die sich gegen die Zeugen wehren wollen. Doch es wird schnell klar, dass er und ihr Anführer nicht die gleichen Ansichten haben. Anton hingegen ist eigentlich immer Einzelgänger gewesen und muss jetzt mit der Verantwortung klarkommen, dass er der letzte Prophet ist und alle ihn verehren – doch er kann keine Visionen empfangen und muss sich erst mit seiner Vergangenheit auseinandersetzen. Ephyra hat Hector umgebracht, um ihre Schwester zu retten, doch Ebru hat sich danach von ihr abgewandt und wartet jetzt darauf, ihrem Schicksal zu erliegen. Weil Ephyra das aber nicht hinnehmen kann, sucht sie nach dem Eleasarkelch. Jude hat seine Gabe verloren und muss nun sehen, wie der Rat über sein Schicksal entscheidet und wie er danach weitermachen wird. 
Wie man sieht, gibt es mehrere Handlungsstränge, die aber zum Glück so aufgebaut sind, dass sie alle ein wenig miteinander zu tun haben. Durch das Ende von Band 1 entwickeln fast alle Protagonisten einen stärkeren Charakter, wodurch die Handlung energiegeladener wird. Ich hatte nur ein Problem mit zwei Entwicklungen: der von Hassan und der von Ephyra. Hassan ist viel zu sehr davon überzeugt, dass er allein mit einer Revolution alles in seinem Land besser machen kann. Dabei lässt er sich aber von niemandem etwa sagen, weil er ja „der Prinz sei“. Diese Überheblichkeit ist mir ziemlich lange sehr auf den Keks gegangen. Das macht ihn nämlich auch sehr unkooperativ für jegliche Zusammenarbeit mit den anderen Rebellen. Ephyra hat ein ähnliches Problem: Sie ist viel zu sehr von dem Gedanken besessen, Ebru wieder zum Leben zu erwecken und dabei ist sie einfach extrem rücksichtslos und ist sehr anstrengend, was den Umgang mit anderen Menschen angeht. Alle anderen Charaktere machen eine sehr angenehme Entwicklung durch. 
Eine weitere Sache, die ich etwas seltsam war, war die Figur ohne geschlechtliche Identität. Meiner Meinung nach ist es zwar wichtig, so etwas zu etablieren (bei Scythe von Neal Shusterman funktioniert es auch), doch hier wirkt es sehr erzwungen. Die Person taucht einmal auf, wird nicht weiter beschrieben und auf einmal hat er/sie verschiedene Pronomen. Als der Ort, wo die Person wohnt, noch einmal vorkommt, wird er/sie mit keinem Wort mehr erwähnt. Das kam mir dann doch sehr erzwungen vor. 
Die Handlung ist sehr spannend, da einerseits der Schreibstil sehr poetisch ist und andererseits noch viele offene Fragen im Raum stehen. Diese werden auch nur teilweise geklärt und es kommen auch immer wieder neue dazu. Gerade gegen Ende war ich so überrascht von dem Plot Twist, sodass ich kurz überlegen musste, wie das passieren konnte – einfach großartig! 
Durch das Ende bin ich sehr gespannt auf Band 3 und hoffe, dass Hassan und Ephyra wieder einen angenehmeren Charakter entwickeln. 
4/5

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