Montag, 21. Dezember 2020

Rezension zu "DIe letzte Königin 4"

Allgemeine Daten 
Autor(in): Emily R. King 
Veröffentlichung: 30. Oktober 2020 
Seitenanzahl: 394 Seiten
Verlag: LYX Verlag 
Genre: Fantasy 

Inhalt 
Kalindas Geliebter Deven ist in der Unterwelt gefangen. Zwar gelingt es ihm, während der dunklen Stunden durch die Schatten zu Kalinda zu kommen, aber noch nie hat ein Sterblicher das Nichts auf Dauer überlebt. Deven hält schon länger durch als Viele vor ihm, doch als er eines Nachts ausbleibt, weiß Kalinda, dass er in höchster Gefahr schwebt. Um ihre große Liebe zu retten, ist sie zu allem bereit, auch wenn das bedeutet, dass sie einen Gott dazu bringen muss, sie in die Welt der Dämonen zu führen ... 

Rezension 
Achtung!! Diese Rezension bitte nur lesen, wenn ihr die anderen Teile schon gelesen habt oder es euch egal ist, ob ihr gespoilert werdet ;D 
Kalindas großes Ziel in diesem letzten Band der Reihe ist es, Deven wieder aus der Unterwelt zu befreien. Ein gemeiner Dämon hat ihm in der finalen Schlacht mit in das Reich der Toten gezogen. Das Reich ist zwar gerettet, aber die Menschen können noch nicht akzeptieren, dass Buthas auf einmal friedlich sein sollen. Viel zu lange wurden ihnen vom alten Rajah Lügen erzählt, die ihnen in Fleisch und Blut übergegangen sind. Da ist es nicht hilfreich, dass Ashwin die Butha Prinzessin eines fremden Königreichs heiraten will. Die Menschen gehen auf die Straße und auch Ashwin muss sich seiner neuen Rolle anpassen. 
Der letzte Teil hat noch einmal alles gerettet, was mich in den anderen Bänden gestört hat. Kalinda entwickelt einen viel besseren Charakter als im dritten Teil, wo sie viel zu sehr auf sich selbst fokussiert war. Das ist sie jetzt nicht mehr, weil es nun einmal nicht mehr ausschließlich um sie geht. Das macht die Geschichte viel angenehmer. Ihr Sinneswandel kommt wahrscheinlich auch daher, dass sie ihre Kräfte nicht mehr so voll entfalten kann wie sonst, da ihr eine Hand fehlt. Insgesamt ist sie einfach etwas bodenständiger, was sie sympathischer macht. 
Was ich auch sehr gut fand war, dass die ganze Welt ein bisschen detaillierter dargestellt wurde. Dadurch, dass jetzt viele Kulturen zusammenkommen und Kali versucht, Deven durch eine Legende zu retten, wird viel mehr von der Religion erzählt. Man bekommt auch einen viel besseren Einblick, warum die Leute so drauf sind und eine kleine Rebellion anzetteln. All ihre Denkweisen sind in der Religion verankert und wurden von Rajah Tarek in die falsche Richtung gelenkt. 
Die Geschichte wird aus drei Perspektiven erzählt. Einmal aus Devens Sicht, der in der Unterwelt um sein Überleben kämpft. Dann aus der Sicht von Ashwin, der versucht ein guter Herrscher zu sein und darum viele Herausforderungen meistern muss. Und natürlich Kalis Sicht, wo sie versucht einen Weg zu finden, um Deven zu retten. Der Wechsel dieser Perspektiven macht die Handlung sehr spannend und es ist nie langweilig, weil immer etwas passiert. 
Hier ist es besonders interessant, Ashwin zu beobachten. Er macht wohl die größte Entwicklung durch. Er wird als neuer König vor die Aufgabe gestellt, ein gespaltenes und unzufriedenes Land wieder aufzubauen und zu reformieren. Für ihn ist dies natürlich besonders schwer, weil seine Verlobte, ein großer Teil seiner Garde und einige Berater Buthas sind. Doch ich finde den Ausgang dieses ganzen Problems sehr gut gelöst und nicht zu weit hergeholt. 
Kali macht sich auf den Weg zum Eingang in das Reich der Götter, da sie aus einer alten Legende weiß, dass man das Totenreich nur in Begleitung eines Gottes betreten kann. Sie versucht Enlil, den Feuergott zu finden. Als sie ihn findet, wird schnell klar, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit haben. Diese ganz Beziehung ist sehr interessant und auch Enlil hat einen starken Charakter, auch wenn er erst in diesem Band auftaucht. 
Das einzige, was mich gestört hat, war die Darstellung von Iskalle. Sie ist die Göttin der Unterwelt und wird stets sehr angsteinflößend beschrieben. Selbst Enlil scheint großen Respekt vor ihr zu haben. Doch als sie dann auftaucht, macht sie kaum etwas und wirkt auch nicht besonders mächtig. Das fand ich wirklich schade, weil sie doch ein krasser Gegner war, der noch einmal alles hätte kippen können. Es gab auch vor allem gegen Ende einige Plot Twists, die ich absolut nicht habe kommen sehen. Das hat das Ende noch einmal zugespitzt und sehr spannend gemacht. 
Ich kann die Reihe wirklich empfehlen, auch wenn mir Kali zwischendurch etwas auf den Keks geht, dafür gibt es genug andere Charaktere, die auch eine große Rolle spielen. Es war eine wirklich tolle Reihe, die ich allen Fantasy Fans empfehlen kann. 
4/5

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