Dienstag, 25. August 2020

Rezension zu "Wolfszeit - Bund der Verstoßenen"

Allgemeine Daten 
Autor(in): Bjela Schwenk 
Veröffentlichung: 12. August 2020 
Seitenanzahl: 393 Seiten 
Verlag: Self Publisher 
Genre: Fantasy 

Inhalt 
„Dies war ihre Reise und sie gedachte, sie bis zum Ende zu gehen. Nur manchmal, in Nächten wie diesen, wenn die Einsamkeit übermächtig wurde und wie ein schmerzender Knoten in ihrer Brust saß, wünschte sie sich, nicht ganz alleine reisen zu müssen.“ Als Kaya ihre Heimatinsel verlässt, um zu beweisen, dass sie würdig ist, eine Erwachsene genannt zu werden, ahnt sie nicht, dass das Schicksal sie auf eine harte Probe stellen wird. Denn der Kontinent ist in Aufruhr: Barbarenhorden verwüsten das Land und die Reiche der Welt sind im Umsturz. Zusammen mit Tkemen, einem gefallenen Samurai, Elais, einer ausgestoßenen Elfenmagierin auf der Suche nach ihrer Bestimmung, und ihrem Jugendfreund Haku, der ihre Seelenverwandtschaft zu Tieren teilt, stößt Kaya in das Landesinnere vor, und die bunte Gruppe wird unversehens in ein tödliches Spiel verstrickt. 

Rezension 
Was mich direkt in den Bann gezogen hat, war das Cover. Ich habe mich auf einen spannenden Roman mit einer bunt gemischten Truppe gefreut. Direkt am Anfang wechselt die Sicht in den einzelnen Kapiteln zwischen Kaya und Tkemen. Man erfährt immer mehr über die beiden und wie es dazu kommt, dass sie beide durch ein fremdes Königreich reisen. Kaya ist ein etwas naives und junges Mädchen, welches das Abenteuer sucht. In ihrem Volk ist es Tradition, dass alle jungen Inselbewohner ihre Heimat verlassen mussten und erst nach einem Jahr zurückkehrten. Also zog auch Kaya los und musste sich leider eingestehen, dass das Leben im anderen Königreich nicht einfach war und dass auch keine ruhmreichen Abenteuer auf sie warteten. Also schloss sie sich einer Karawane an. Tkemen hingegen hat ganz andere Probleme. Er hat seine Heimat nicht freiwillig verlassen, sondern wird von seinen eigenen Freunden gejagt. Ihm wird nämlich vorgeworfen, den Kaiser getötet zu haben. Das alles waren natürlich Lügen, aber niemand wollte ihm glauben. Also zog er durchs Land, um Hilfe bei den anderen Königshöfen anzufragen. Als er kein Geld mehr hatte, schloss auch er sich einer Karawane als Söldner an. So trafen Kaya und Tkemen in einer alten Schenke das erste mal aufeinander und wurden zu Gefährten. Dadurch, dass Kaya und Tkemen aus unterschiedlichen Königreichen stammten und ein ihnen fremdes erkundeten, lernte man die Länder gut kennen. Die beiden führen tolle Gespräche und stellen auch manchmal ihren eigenen Glauben in Frage. Was mich allerdings etwas störte war, dass Haku erst so spät dazu kommt. Im Klappentext klingt es so, als ob alle seit Anfang an zusammen durch das Land ziehen. Elais hingegen wird auch früh eingeführt. Eigentlich fand ich sie sympathisch und wollte unbedingt mehr über ihr Volk erfahren, weil es eigentlich in aller Welt als ausgestorben gilt. Doch nachdem es zu einem schlimmen Zwischenfall kommt, wird sie sehr ruhig. In der Zeit hat man allerdings nicht allzu viel über sie erfahren und das fand ich sehr schade. Folglich kann man nur mehr über Kaya und Tkemen und schließlich auch über Haku erfahren. Somit wird allerdings schnell klar, dass Tkemen eine gewisse Doppelmoral hat. Einerseits will er der edelmütige Ritter seines Ordens sein, andererseits verurteilt er alle und vor allem Haku und Elais von Anfang an. Das hat mich an ihm wirklich gestört. Er wollte Kaya sehr für sich einnehmen. Kaya hingegen ist ein wirkliches Goldstück mit einem sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Das Problem an ihr ist aber, dass sie ein wenig sehr naiv ist. Natürlich ist es logisch, dass sie die ganzen Intrigen nicht versteht, da ihr Volk in Frieden lebt. Trotzdem kann ich nicht verstehen, dass sie so blauäugig durch die Gegend läuft. Am Ende der Geschichte kommt noch Thea dazu. Zu ihr möchte ich allerdings nicht viel sagen, da das sonst zu viel vorweg nehmen würde. Bei ihr bin ich gespannt, wie sie sich entwickelt und was sie für eine Persönlichkeit hat. Außerdem wurden gegen Ende auch noch drei Magierinnen erwähnt, welche wohl im zweiten Teil eine bedeutendere Rolle spielen werden. Den Schreibstil fand ich sehr angenehm. Ich flog durch die Seiten und ab und an war er auch sehr ehrlich und auch in gewisser Weise brutal. Aber das alles hat der Geschichte Authentizität verliehen. Insgesamt fand ich das Buch wirklich gut, aber die Handlung war leider nicht sehr spannend. Trotzdem ist es eine süße Geschichte, die auf jeden Fall Potential hat. Deswegen bin ich sehr auf Teil 2 gespannt. 
3/5

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