Samstag, 11. Januar 2020

Rezension zu "Tell me no lies"

Allgemeine Daten
Autor(in): A. V. Geiger
Veröffentlichung:  27. November 2019
Seitenanzahl: 330 Seiten
Verlag: LYX Verlag
Genre: New Adult 

Inhalt
Wurde Eric Thorn ermordet? Niemand weiß, was mit dem Popstar geschehen ist. Alles, was die Polizei finden konnte, war sein Handy – zerbrochen und voller Blut – , von ihm selbst fehlt seit Wochen jede Spur. Nur eine einzige Person scheint die Wahrheit über sein Verschwinden zu kennen: Tessa Hart. Als @TessaHeartsEric hat sie den Hashtag #EricThornBesessen zum Trenden gebracht und somit auch Erics Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Über Chats und Nachrichten sind die beiden sich nähergekommen – allerdings hatte Tessa keine Ahnung, dass der Mann, dem sie über Monate hinweg von ihren Ängsten und geheimsten Gedanken erzählte, tatsächlich der weltberühmte Sänger ist, den sie so sehr verehrt. Erst als die beiden beschließen, sich zu treffen, kommt seine wahre Identität ans Licht. Allerdings nimmt ihre erste Begegnung im realen Leben nicht nur deshalb eine gefährliche Wendung… Seither hat Tessa sich geschworen, ihre Fangirl-Zeiten hinter sich zu lassen und die Twitter-App nie wieder anzurühren. Denn auch wenn sie sich inzwischen wieder traut, ihr Zimmer zu verlassen, so fürchtet sie sich noch immer vor der Vergangenheit. Doch genau dieser muss sie sich früher stellen als gedacht…

Rezension
Dies ist der zweite Band der Liebesgeschichte rund um Tessa und Eric. Diese Rezension wird einige Spoiler zu Band eins enthalten, weil es anders einfach nicht möglich ist. Deswegen: Wenn ihr Teil 1 noch nicht gelesen habt, solltet ihr jetzt unbedingt aufhören zu lesen!
Nach dem sehr offenen Ende von Teil 1 war ich sehr gespannt, wie es weitergeht. Natürlich blieb für mich immer noch die Frage offen, wer hinter MET steckt. Und auch im Lauf des Buches wurde das noch nicht aufgelöst, sondern erst gegen Ende. Leider spielte MET hier nur eine kleinere Rolle, obwohl ich sie super interessant fand.
Auch in diesem Teil hat es mir echt gut gefallen, dass zwischen der normalen Erzählung, die fast direkt nach dem Ende von Band 1 ansetzt, auch noch die Ermittlungsprotokolle eingefügt werden, die ja etwas vorausweisen. Doch gegen Ende holt die Geschichte die Protokolle quasi ein und man ist auf einer zeitlichen Ebene, was etwas verwirrend ist.
Aber kommen wir zum Inhalt. Nach dem raffinierten Plänen in Band 1 ist der neue Plan von Tessa und Eric nicht besonders ausgeklügelt. Und auch ihr Umgang mit öffentlichen Netzwerken ist nach den Eskapaden, die sie erst hinter sich gelassen haben, doch sehr unvorsichtig. Es scheint so, als hätten sie nichts aus ihren Fehlern gelernt. Was auch etwas schade ist, ist, dass der Fokus hier eher darauf liegt, dass der Leser herausfinden soll, wer der Mörder in den neuen Ermittlungen war, bzw. wer überhaupt umgebracht wurde. Die Charaktere werden weniger ausgearbeitet und man bleibt auf dem Stand, den man durch die tollen Gespräche der beiden aus Band eins hat.
Aber kommen wir zum eigentlichen Problem: dem Mord in Band 2. Ich versuche natürlich, euch nicht zu Spoilern, keine Sorge!!
Auch wenn MET kaum vorkam, wurde natürlich alles rund um ihren Account und was sie damit zu tun hat, aufgelöst. Und holy!! Also ich hatte wirklich ein paar Vermutungen, aber ich lag meilenweit daneben! Zwar ist es teilweise etwas komisch und ich frage mich, was in dem Kopf eines Menschen abgehen muss, der sowas macht, aber es hat alles weitestgehend Sinn ergeben.
Das Opfer, weswegen hier ermittelt wird, erschließt sich mir nicht ganz. Natürlich wird geklärt, wie und warum das Opfer starb und was es überhaupt dort zu suchen hatte, doch es hätte nicht unbedingt sein müssen. Es war eher dafür da, um Spannung in die Ermittlungen zu bringen, da man auch hier niemals von allein drauf gekommen wäre.
Allerdings fand ich die gesamte Auflösung des Falls etwas verwirrend und ich musste erstmal meine ganzen Gedanken sortieren, um mir einen Überblick zu verschaffen. Und wenn ich gerade nochmal darüber nachdenke, wurde einiges auch nicht vollständig aufgelöst. Allerdings sind diese kleinen Sachen wirklich nebensächlich.
Was ich allerdings wirklich gut fand, war die Thematik, die sozusagen zwischen den Zeilen steht. Wie gehe ich mit öffentlichen Netzwerken um und sind sie wirklich so sicher, wie ich denke? Und wie gehe ich mit meinen Ängsten um? Außerdem fand ich auch einige innere Monologe von Tessa schön, in denen sie darüber nachdenkt, was ihre geistige Krankheit mit ihr macht. Wird sie dadurch gleich zu einer wortwörtlich „Geisteskranken“? Es ist sehr gut geschrieben, wodurch man wirklich mehr über das Thema nachdenkt.
Den Schluss fand ich auch ok, aber nicht super gelöst. Natürlich ist die Entscheidung der beiden verständlich und nachvollziehbar. Doch was mich etwas stört ist, dass alles dann auf einmal so schnell geht und nicht geklärt wurde, ob der Täter am Ende gefasst wurde. Ist natürlich auch ok, das als offenes Ende zu lassen, doch es wirkt eher so, als hätte die Autorin es etwas vergessen.
Alles in Allem war es ein wirklich spannendes Buch, bei dem allerdings die Auflösung etwas genauer hätte erfolgen können, damit man als Leser weniger verwirrt ist. Und ich hätte mir gewünscht, dass die Beziehung der beiden etwas mehr im Vordergrund steht, was leider nicht der Fall war.
3,5/5

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